Im Juni besuchten wir endlich einmal wieder unsere Framilie. Framilie? Ja, also meine Schwester und ihren Mann und Framilie ist eben ein Mix aus Familie und Freunde. Passt für uns perfekt! Dieses Mal stand für uns endlich eine Höhenwanderung an, da das Wetter mitgespielt hat und wir alle fit waren und niemand verletzt. Meine Schwester, das Orgatalent, hat uns also die Rundwanderung um den Murgsee ausgesucht. Und wer jetzt an eine Rentnerwanderung denkt, wegen der Rundwanderung um einen See, der hat falsch gedacht. 

Rundwanderung Murgsee

Wir fuhren mit dem Auto zum Startpunkt. Die Fahrt nach oben war schon traumhaft schön, denn hinter einem liegt der Walensee und vor einem erstrecken sich die Schweizer Alpen. Besser geht es kaum. Los geht es also in Merlen im Murgtal. Geparkt haben wir auf dem Parkplatz in Bachlaui (kostenpflichtig). Falls man kein Auto besitzt, kann auch mit dem Taxi an den Startpunkt gelangen. Reservierung ist hier allerdings erforderlich. 

Beginn der Wanderung ist die Überquerung einer Brücke über den Murgbach. Das erste Stück ist ziemlich steil und geht durch den Wald bergauf. Ziemlich schweißtreibend, aber dennoch wunderbar. Ich genieße in solchen Momenten einfach die Ruhe und die Zeit mit meinen Liebsten. Dadurch das die Wanderung nicht ganz so einfach ist, ist diese auch nicht sehr bewandert. Außerdem kann man sie auch nur von ca. Juni bis Oktober gehen. Wenn überhaupt, denn Schnee ist hier oben glaube ich immer zu finden. Nach knappen 50 Minuten hat man das erste Stück geschafft. Auf 1378 m erreicht man den Gsponbachfall und den Gsponbach. Der Anstieg wird durch die Kulisse entschädigt. 



Anstieg Murgseefurgel

Jetzt wird es flacher und man wandert quasi durch ein Tal. Entlang an blühenden Bergwiesen, grasenden Kühen und dem idyllisch vor sich hin plätschernden Gsponbach. Man wandert nun bis zur Alp „Unter Mürtschen“. Weiter geht’s zum Ober Mürtschen, imposante Ausblicke inklusive. Die drei Gipfel Murgstock, Fulen und Ruchen begleiten einen bei dem etwas steileren, dennoch machbaren Anstieg. Auch hier überqueren wir wieder den Bergbach und machen eine kurze Rast. Der Ausblick muss definitiv länger genossen werden. Den Murgstock sieht man nämlich von der Wohnung meiner Schwester und jedes Mal wenn wir dort waren, haben wir gesagt, dass wir dort unbedingt mal hin müssen. CHECK, somit erledigt. 

Nun folgt der letzte Anstieg, den ich schon recht anstrengend fand. Wir überquerten Schneebretter, es wurde kälter und die Wege wurden steiler und steiniger. Nach knapp einer halben Stunde erreicht man den Murgseefurgel. Nun hat man auch den höchsten Punkt der Wanderung erreicht, wir befinden uns auf 1984 m. Kennt ihr das, wenn ihr nach jeder Bergkuppe denkt, „jetzt muss bestimmt gleich der Bergsee kommen“. Das hatte ich auch ein paar Mal bei dieser Wanderung und dann, ja dann endlich, ist der Moment gekommen. Eingerahmt im Bergkessel liegt der Obere Murgsee. Ein Traum. Wenn es wärmer geworden wäre, wäre ich sofort runtergerannt und wäre ins kühle Nass gesprungen. Nach einem schönen Abstieg gelangt man zum Berggasthaus Murgsee. Natürlich mussten wir eine kurze Rast bei Panache und Kaffee machen. Panache ist übrigens das Schweizer Radler. Das Berggasthaus wird per Helikopter beliefert und hat sogar sein eigenes Wasserkraftwerk. Außerdem kann man hier auch übernachten. 

So wie es hinauf ging, so geht es bergab. Man passiert noch den Mittleren Murgsee mit dem imposanten Murgfall, der in den Unteren Murgsee hineinrauscht. Die Region um den Unteren Murgsee ist ein Naturschutzgebiet, jede Holznutzung ist verboten, um das Waldreservat zu schützen. Nach knapp 6 Stunden (wobei hier mindestens eine Stunde für Fotos und Rast draufgegangen sind) erreichten wir wieder unser Auto in Merlen. 



Fakten und Zahlen zur Murgseewanderung

  • Reine Gehzeit: 5:15 h
  • 14,7 Kilometer
  • 920 Höhenmeter 
  • Ausgangspunkt: Merlen 1100 m
  • Gsponbachfall 1378 m
  • Unter Mürtschen 1482 m
  • Ober Mürtschen 1722 m
  • Murgseefurgel 1984 m
  • Berggasthaus 1823 m 
  • Unterer Murgsee 1715 m
  • Einkehr: Berggasthof Murgsee